Till Brönner, 1971 in der Nähe von Düsseldorf geboren, ist der erfolgreichste deutsche Jazzmusiker der Geschichte geworden. Obwohl er als "Trompetenvirtuose" gilt, brachte ihm sein außergewöhnliches Gespür für Klang und Melodie den Ruf ein, der "deutsche Chet Baker" zu sein. Brönner entstammt einer Musikerfamilie und genoss eine klassische Ausbildung, gefolgt von einem Studium der Jazztrompete an der Kölner Musikhochschule bei dem inzwischen verstorbenen Jon Eardley, einem der damaligen Verbündeten von Charlie Parker und Chet Baker.
Im April 2016 wurde er ins Weiße Haus in Washington eingeladen, um beim jährlichen Konzert zum Internationalen Jazztag der Unesco aufzutreten - auf Einladung von Präsident Barack Obama.
Inspiriert durch die Arbeiten des Musik- und Fashion-Fotografen William Claxton, der 2001 in der Dokumentation "Jazz Seen" des deutschen Regisseurs Julian Benedikt porträtiert wurde (für die Brönner den Soundtrack schrieb), wurden ihm die offensichtlichen Gemeinsamkeiten zwischen Jazz und Fotografie immer bewusster - ein gegenseitiger Glücksfall, der zu vielen Karrieren und auch zu einer persönlichen Freundschaft mit Claxton führte, der Brönner auch wiederholt fotografierte. Nachdem er sich 2009 seine erste Leica M8 gekauft hatte, begann er, seine Musikerkollegen zu porträtieren, bevor er sich traute, auch Künstler außerhalb seines eigenen Kreises um Porträts zu bitten - Schauspieler, Sportler, Autoren, Aktivisten. Ob Veteranen oder Newcomer - Brönners Sammlung begann ein breiteres Interesse bei renommierten Verlegern wie Hendrik TeNeues vom TeNeues Verlag zu wecken, der sich bereit erklärte, Brönners Fotobuch "Faces of Talent" im Oktober 2014 zu veröffentlichen.
Brönners unbestrittene Stärke ist das Porträt. Mit seinem jüngsten Projekt "Melting Pott" für das MKM Museum Küppersmühle für zeitgenössische Kunst in Duisburg/Deutschland hat Brönner seinen Blickwinkel auf einen viel größeren Bereich erweitert. Seine 185 Werke umfassende Ausstellung zeigte und porträtierte eine ganze Region - das Rhein-Ruhr-Gebiet, ehemaliges Zentrum des Kohlebergbaus mit heute 18 Millionen Einwohnern und Schlüsselstelle für Industrie-Architektur und ethnisches Zusammenleben in Deutschland. Sein neustes Sujet setzt sitz geradezu folgerichtig mit dem Thema „Europa“ auseinander und wird Ende 2023 im Budapester Ludwig Museum Premiere haben.
Brönner ist in Berlin und Los Angeles zu Hause und reist intensiv - immer mit der Trompete, nie ohne seine Kamera.
Till Brönner und die Werkhallen Galerie Kampen mit Christiane Obermann blicken in diesem Jahr auf eine 10-jährige gemeinsame Ausstellungszeit zurück, die sie mit dieser SOLOSHOW, einer Auswahl seiner bekanntesten Motive, feiern. Ausstellungsdauer bis 20/07.